Flüchtlingsarbeit in Baden-Württemberg

100 geflüchtete Menschen demonstrieren in Freiburg

Schweigemarsch zum Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald

"Wir möchten ein Teil Deutschlands sein" oder "Karlsruhe ist wie ein Friedhof für Flüchtlinge" steht auf den Transparenten der Demonstranten. Sie beklagen, dass sie häufig schon seit mehr als einem halben Jahr auf ihre Anhörung warten. Außerdem kritisieren sie schlechte Zustände in ihrer Unterkunft in Eschbach (betrieben durch die private Firma ORS)
Einige von ihnen hatten schon Termine beim BAMF in Karlsruhe, wurden aber von dort ohne einen neuen Termin wieder weggeschickt. Das BAMF erklärt dies mit einer "Überterminierung". Bis Juni könne dieses Problem weiterhin bestehen, danach wolle das BAMF eine Lösung finden.
Für die Menschen bedeutet dies nur warten zu können, ohne die Möglichkeit sich eine Wohnung zu suchen und mit stark eingeschränkten Möglichkeiten bei Jobsuche und Sprachkursen. Ein großes Problem ist auch, dass sie vor der Entscheidung über ihren Asylantrag ihre Familien nicht nachholen können, die teilweise in Kriegsgebieten sitzen.
Weiterer Kritikpunkt ist die schlechte Wohnsituation in der GU im Gewerbegebiet in Eschbach. Die Demonstranten kritisieren unter anderem "defekte Heizungen, vereiste Sanitäranlagen [und] eine Gemeinschaftsküche, die nur wenige Stunden am Tag geöffnet ist."(Badische Zeitung, 27.01.16)
Das Landratsamt hat Ihnen nach der Demonstration zugesagt nun die Fälle zu sammeln und eine allgemeine Anfrage an das BAMF in Karlsruhe zu senden. Außerdem findet am 29.1. ein runder Tisch zu der Situation in der GU statt.
Der Flüchtlingshelferkreis Eschabch kommentiert die Demonstration mit den Worten: "Die Demonstration war eine beeindruckende und berührende Aktion - viele Männer, und einige Frauen , die  in großer Ruhe mit fühlbarer und starker Klarheit das zentrale Problem ihrer aktuellen Lage den Menschen vor Augen geführt haben. Davor haben wir viel Respekt!"


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