Flüchtlingsarbeit in Baden-Württemberg

Kundgebung beim Flüchtlingsgipfel

DemonstrantInnen auf dem Schlossplatz fordern humane Flüchtlingspolitik.

Unter dem Motto "Humanität muss weiter Vorrang haben!" mobiliisierte der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg zu einer Kundgebung am Tag des Flüchtlingsgipfels. Etwa 100 Menschen versammelten sich am Schloßplatz. „Asyl ist Menschenrecht“, „Flüchtlingsschutz statt Rumgeschiebe“, "Roma haben kein sicheres Herkunftsland" und „Refugees Welcome“ stand auf den Transparenten und Schildern. Der "Roma Balkan Express" vom Bodensee spielte auf. Da außer dem Flüchtlingsrat keine VertreterInnen der oft gelobten ehrenamtlichen Initiativen zum Flüchtlingsgipfel geladen waren, forderten die DemonstrantInnen einen zeitnahen „ehrenamtlichen Flüchtlingsgipfel“ mit Ministerpräsident Kretschmann.

Manfred Budziniski, Mitglied des erweiterten Vorstands des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg und erster Redner der Kundgebung benannte den zentralen Punkt: die Diskrepanz zwischen praktizierter Willkommenskultur vor Ort und den vielen politischen Entscheidungen aus Stuttgart und Berlin, die eben die gelebte Willkommenskultur unterlaufen.
Als zweite Rednerin sprach Awa K. Nije von Jugendliche ohne Grenzen Baden-Württemberg. Sie erinnerte die deutsche Regierung an ihre Verantwortung für geflüchtete Menschen und die Grundlage der Asylgesetzgebung: „The right to seek asylum is not a privilege but a basic human right and the responsibility of the German governement to help us integrate into society“.
Die Band "Roma Balkan Express" reiste mit Ihren UnterstützerInnen extra aus Radolfzell an und begleitete die Kundgebung musikalisch. Wie lange die Band in dieser Form auftreten kann ist ungewiss. Erste Musiker haben bereits Abschiebebescheide bekommen.
Es ist eben diese Situation, wegen der die Teilnehmenden nach Stuttgart kamen:
Flüchtlinge und lokale Bevölkerung haben sich kennen und schätzen gelernt, die UnterstützerInnen vor Ort begleiten zu Behörden und Ärzten, helfen beim Deutschlernen und unterstützen in vielen Lebenslagen. Auf diesem Weg kennen sie die Nöte der Menschen, begreifen deren Flucht nach Deutschland und können oft nicht nachvollziehen, dass diese Menschen abgeschoben werden sollen.
Dafür standen auch die schwarzen Luftballons, die am Ende der Kundgebung über das Stuttgarter Schloss zogen und die symbolisch für diese dunkle Seite der derzeitigen Flüchtlingspolitik stehen.

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