Flüchtlingsarbeit in Baden-Württemberg

Geflüchteten Kindern eine Stimme geben

Hoffnungsträger Stiftung stellte Studie in Berlin vor

Leonberg/Berlin. Die Hoffnungsträger Stiftung ist Mitherausgeber einer Studie zu geflüchteten Kindern. Sie trägt den Titel „Angekommen in Deutschland - wenn geflüchtete Kinder erzählen“. Federführend für die Studie, die am heutigen Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde, ist das Kinderhilfswerk World Vision. Neben World Vision und der Hoffnungsträger-Stiftung haben die Goethe-Universität Frankfurt, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Aktion Integration (aki) Ludwigsburg und die von Steffi Graf gegründete Stiftung „Children for Tomorrow“ an der Entstehung der Studie mitgewirkt.

Die Studie basiert auf Interviews mit geflüchteten Kindern, die in Begleitung von Familienangehörigen nach Deutschland gekommen sind. Die Mehrzahl stammt aus dem Großraum Stuttgart. Aus den Erzählungen der Kinder und der wissenschaftlichen Auswertung sind konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet, um die Situation von geflüchteten Kindern zu verbessern. So soll ihrem Sicherheits- und Schutzbedürfnis Rechnung getragen, der Zusammenhalt von Familien gewährleistet werden und der Zugang zu Bildung von Anfang an ermöglicht werden. Zudem müsse die psychosoziale und gesundheitliche Versorgung der Kinder unbürokratisch sichergestellt sein. Sehr wichtig ist auch die Bereitstellung eines geschützten Wohnumfeldes.

„Uns als internationales Kinderhilfswerk ist es ein Anliegen, Kindern eine Stimme zu geben. Ihre Perspektiven sind uns wichtig und wir wollen, dass Kinder gehört werden. Deshalb haben wir die begleiteten geflüchteten Kinder mit unserer Studie in den Blick genommen und ihnen Räume zum Erzählen gegeben. Die Kinder haben uns von ihren Schicksalen, von ihren Träumen und Hoffnungen berichtet", sagt Christoph Waffenschmidt, Vorstand von World Vision Deutschland.

Für die Integration von Flüchtlingen hat die Hoffnungsträger Stiftung ein innovatives Konzept entwickelt, das bundesweit auf großes Interesse gestoßen ist. „Neben dem integrativen Wohnen von Ansässigen und Flüchtlingen sieht unser Konzept auch Angebote für Sozialarbeit, Sprachbildung, Ausbildung und Beschäftigung vor. Eingebettet sind die Aktivitäten für Erwachsene und Kinder in ein breites lokales Netzwerk ehrenamtlichen Engagements. Die genannten Bausteine tragen dazu bei, dass die neu nach Deutschland gekommenen Menschen schnell ein eigenständiges Leben führen können. Das alles deckt sich mit den Handlungsempfehlungen der Studie und wird von uns im Sommer im Hoffnungshaus Leonberg umgesetzt", so Rudi Yacoub von der Hoffnungsträger Stiftung.

Rudi Yacoub leitet bei den Hoffnungsträgern den Bereich Flüchtlinge. Er ist selbst als begleiteter Minderjähriger nach Deutschland geflüchtet. Seine durch persönliche Erfahrung und Studium erworbene Expertise ist deshalb in Fachkreisen sehr gefragt.

Marcus Witzke, Vorstand der Hoffnungsträger Stiftung, erhofft sich von der Studie konkrete Auswirkungen. „Wir wünschen uns, dass durch die vorliegende Studie die Kinder von Flüchtlingen mit ihren individuellen Belangen stärker in den Fokus rücken als bisher. Darüber hinaus möge sie zu konkreten Verbesserungen für die Kinder führen, damit sie ihre Möglichkeiten für sich und zum Wohle der gesamten Gesellschaft entfalten können“, schreibt er im Vorwort zur Studie.

Über die Hoffnungsträger-Stiftung

Die Hoffnungsträger Stiftung mit Sitz in Leonberg gibt es seit 2013. Sie steht Menschen zur Seite, die auf der Suche nach Schutz und einem würdevollen Leben sind. Die Stiftung setzt sich für die Integration von Flüchtlingen in Deutschland ein und vermittelt weltweit Kindern, deren Väter oder Mütter im Gefängnis sitzen, eine Patenschaft. Darüber hinaus fördert die Hoffnungsträger Stiftung ausgewählte Projekte im sozialen Bereich im In- und Ausland. Gründer der Stiftung ist Tobias Merckle. Als Vorstand fungiert Marcus Witzke. Dem Aufsichtsrat gehören bekannte Personen aus der Wirtschaft und dem öffentlichen Leben an.

www.hoffnungstraeger.de

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